Seidene Schönheit und Flickwerk: Kimono & Kesa

Erneut entfaltet sich ein vestimentärer und stofflicher Raum in den Räumen der Tenri Kulturwerkstatt e.V.: Kimono Designer Naoko NOMURA und Kesa-Gestalterin und Forscherin Rosmarie GABATHULER präsentieren in einem architektonisch raffiniert genutzten Ausstellungsformat Stoffbahnen, Kimonokunstwerke und Kesa-Ensembles. In Seidene Schönheit und Flickwerk: Kimono und Kesa treten das traditionelle seidene Gewand Japans und die buddhistischen Mönchsgewänder aus Patina (Jutestoff) mal von der Decke schwebend, mal mitten im Raum ausgebreitet oder an Wänden hängend miteinander in Dialog.

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FÄRBEN, FILM UND DIE FASZINATION DER BLUMEN AUS KYOTO: ENUNDO – Circles of Motion

Beim Betreten der Räumlichkeiten der Tenri Japanisch-Deutschen Kulturwerkstatt, scheinen die Grenzen der uns umgebenden Wände nahezu zu verschwinden. Inmitten der Ausstellung Färben, Film und die Faszination der Blumen aus Kyoto präsentiert sich ein eigener Kosmos aus naturgebundenen Eindrücken. Der Geruch feinster Seide, duftender Blumen, Pflanzen und frischen Holzes transportiert uns sinnlich ein Stück weiter nach Kyoto: Der Stadt, aus der der Web- und Färbkünstler Akihiko IZUKURA stammt und arbeitete, bis er zuletzt wider Erwarten im Sommer 2021 seinen Ruhestand verkündete. Nun gestaltet Remnant & Co. unter der Leitung von Toyoko MOTOJIMA und Mika ICHIKAWA weiterhin zahlreiche Ausstellungen und Aktivitäten rund um Izukuras Nachlass und Philosophie und bietet eine Plattform, um Künstler miteinander zu verbinden.

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Fotografische Reminiszenz an »Begegnungen«

Ursprünglich nahmen wir die Welt nur über unsere (Bild-)Imagination wahr. Dieses kreisende Weltverständnis wurde mit der Zeit durch die textuelle Ebene erweitert, sodass wir lernten Texte in Bilder zu übersetzen. Wird unsere Imagination geweckt, ist Verstehen um ein Vielfaches leichter und Wissen zugänglicher. Bilder sind somit eine der (emotional) unmittelbarsten Formen der Begegnung.

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Bewegung in Kunst – Kunst in Bewegung

Energie ist purer Ausdruck des Lebens und die Essenz alles Lebendigen. Ein Fluss bleibt klar, wenn er in Bewegung bleibt; stehendes Wasser sumpft, wird trüb.
Der Ausdruck , was in etwa mit „Weite/Raum“, „Äther“, oder „Energie des Seins/ der Schöpfung“ begreiflich gemacht werden kann, ist zentral für Megumi OBAs Ausstellung WASSER: DIE ERINNERUNG 水の記憶.

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Los- und Auflösung in 把握 {Ha-Aku} »was wir begreifen können« von Anne Cichos und Kohsuke Kimura

Erhalten Sie in einem kurzen Video auf unserer Instagram-Seite Einblick in unsere aktuelle Ausstellung 把握 {Ha-Aku} »was wir begreifen können« : https://www.instagram.com/tenri_kulturwerkstatt/?hl=en

Was können wir begreifen?

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Ikebana in der Tenri Japanisch-Deutschen Kulturwerkstatt: Kadō – Der Weg der Blumen. Schönheit in Asymmetrie

Kultur ist das, was Menschen aus sich und ihrer Welt machen. In kulturellen Traditionen spiegelt sich immer die Denk- und Lebensweise der Menschen wider, die sich mit ihnen identifizieren. Ikebana ist die traditionelle japanische Blumensteckkunst. Das Blumenstecken, dessen Wurzeln in religiösen buddhistischen Blumenopfern in Tempelanlagen liegen, wird mit Liebe zur Natur und mit Freude im Umgang mit den Pflanzen seit mehr als 600 Jahren praktiziert. Die starke Verbindung der Japaner zur Natur liegt im Zen-Buddhismus begründet, weswegen Ikabana auch als eine Form von Meditation erfahren werden kann. Im Ikebana wird zudem das Konzept von Natur als Quelle von Kreativität widergespiegelt: Zoka bedeutet Kreation und Transformation und wird mit der Kraft der Natur und des Universums in Verbindung gebracht​. Es beeinflusst auch heute noch das moderne Leben in Japan und spiegelt sich in Architektur, Kunst, Handwerk und vor allem in (traditionellen) Bräuchen wider​.

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Innen und Außen – „Der Zweite Raum“ Hybridausstellung

Der Zweite Raum - Esser, Koana, Herrmann, Salden

Perspektivwechsel im doppelten Sinne: Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Ideen und vor allem besondere Unterstützung. Die Tenri Japanisch-Deutsche Kulturwerkstatt e.V. möchte während der Corona-Krise auch weiterhin für Künstler/-innen und ihre Ideen und Leidenschaft eine Plattform bieten. In Zeiten, in denen die Welt teilweise stillsteht, wollen wir die Kunst in so viele Räume wie möglich bringen. Das ist das Konzept unserer aktuellen Hybridausstellung „DerZweiteRaum“.

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Wunderschöne Harmonie

Wie durch die Medien inzwischen weltweit bekannt, hat in Japan in diesem Jahr ein neuer Kaiser den Thron bestiegen. Mit dem Beginn der Regentschaft eines Kaisers bricht in Japan auch eine neue Ära an. Wir befinden uns nun in der Reiwa–Ära. Der Begriff „Reiwa“ stammte aus einem vormodernen Gedicht und wurde etwas vereinfacht  in den englischsprachigen Medien als „Beautiful Harmony“ übersetzt. Eben diese wunderschöne Harmonie der Landschaften Japans, hat die Foto-Künstlerin Sarai Ohira in ihren Fotografien im einen Teil der Ausstellung „Kamurogi + Kamuromi im 1. Jahr der Regentschaft Reiwa“ festgehalten. Stimmungsvoll gewählte Ausschnitte von Naturansichten  aller Tages- und Jahreszeiten, sowie Aufnahmen von Naturschauspielen, wie der Verdunklung des Himmels durch Sandstürme aus der Wüste Gobi ziehen so in ihren Bann.

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12.588 km

Durch die Globalisierung ist die Welt ein Stück zusammengewachsen und Wege, die früher unendlich weit erschienen, können heute sowohl physisch, als auch virtuell mit nur geringem Aufwand erreicht werden. Eines hat sich jedoch nicht geändert, das Gefühl an einem Ort zu Hause zu sein. Dieser Ort muss nun aber eben nicht mehr zwangsläufig dem Geburtsort, oder dem Ort an dem man aufgewachsen ist, entsprechen. 12.588 km ist nicht nur die Entfernung der beiden Partnerstädte Köln und Kyoto, sondern auch der Titel der aktuellen Ausstellung in der Tenri-Kulturwerkstatt.

Die große Installation der Ausstellung stellt die Frage, wo sich eben diese Heimat befindet. Heutzutage kann dieser irgendwo auf der Welt sein, an einem Ort, vielleicht aber auch an mehreren oder durch Rastlosigkeit auch nirgendwo so richtig. Vielleicht ja in Köln, vielleicht auch in Kyoto – das sind die Partnerstädte, aus denen die Künstler der Ausstellung stammen.

Das Kölner Künstlerduo Maik und Dirk Löbbert spricht diese „Verortung“ mit ihrem Beitrag zur Installation in fast konkreter Weise an. Durch rote Kreise im Raum zeigen sie uns unseren Standpunkt, bringen uns dazu, uns bewusst im Raum zu orientieren. Jetzt ist unser Standpunkt meist ein wandernder Punkt auf einer digitalen Karte, wenn wir die Orientierung verloren haben und diese mithilfe von GPS-Diensten wiederfinden möchten. Früher brauchte es mehr Geschick und Vorstellungskraft, um den eigenen geografischen Standpunkt zu ermitteln. Bei unserem Standpunkt bezüglich gesellschaftlichen oder politischen Themen kann es sich mitunter ebenso schwierig gestalten, wie mit einer unhandlichen Landkarte.

Die Gesamt-Installation aus einer anderen Perspektive

Satomi Edo stammte aus Kyoto, wohnt aber nun schon so lange in Deutschland, als dass sie beide Orte als ihre Heimat bezeichnen möchte. In ihrem Teil der Installation verbindet sie kleine Raumgebilde aus Quadern aus Holzleisten miteinander im großen Raum. Die Holzkonstruktionen entsprechen den dreidimensionalen Umrissen jener Wohnungen und Häuser, die ihr bisher eine Heimat waren. Zudem bindet sie auch den Flügel der TKW in die Installation ein, wodurch eine Verbindung zwischen Köln und Kyoto geschaffen wird, da das Instrument für ihr Elternhaus in Kyoto stehen soll. Dort gab es ebenfalls ein Klavier, welches in Edos Kindheit eine zentrale Rolle spielte.

Neben der Installation sind weitere Werke der Künstler zu betrachten, wie Fotografien von Maik und Dirk Löbbert sowie geometrische Grafiken von Edo. Die geografische Entfernung von 12.588 km mag zwar enorm weit klingen, doch womöglich sind unsere Standpunkte in mancher Hinsicht gar nicht so weit voneinander entfernt.

Die Ausstellung ist noch bis zum 29.05.2019 bei uns zu sehen. Immer von Dienstag – Samstag, 13:00-19:00 Uhr haben wir für Sie geöffnet.

Anne-Marie Marker